Pressemitteilung Ärztegesellschaft Kanton Schwyz
30.05.2024
Die Ärztegesellschaft Kanton Schwyz hat eine online-Umfrage bei ihren Mitgliedern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Stimmungslage bei den kantonalen Ärztinnen und Ärzten angeschlagen ist. Obwohl die Ärztinnen und Ärzte gerne ihren Beruf ausüben, sind sie nicht zufrieden mit den bestehenden Rahmenbedingungen. Es ist nicht primär die hohe Arbeitsbelastung, welche für den Beruf als Arzt typisch ist, sondern die gefährliche Mischung aus zunehmender Bürokratie, falschen politischen Bestrebungen und dem Mangel an Fachpersonen, welche eine Bedrohung für den Beruf als Arzt darstellen. Insbesondere für die Grundversorger (Hausärzte, Kinderärzte, Psychiater) wird das Arbeitsumfeld immer unattraktiver. So zeigte sich in der Umfrage, dass bereits 20% der kantonalen Ärzte ihre Praxisauflösung planen. Nur wenige konnten bisher einen Nachfolger für ihre Praxis finden. Aus anderen Umfragen weiss man, dass bis 2030 ein Drittel der praktizierenden Grundversorger durch Nachfolger ersetzt werden müssen – eine Strategie fehlt. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind die Arzttarife, welche seit Jahrzehnten ohne Teuerungsausgleich auskommen. Gleichzeitig verursachen die Bürokratie und eine Regulierungsflut zusätzliche Kosten für die Praxen. Die Ärzte befürchten zudem weitere Tarifsenkungen durch Rationierungsmassnahmen, wie sie durch die Kostenbremse-Initiative der Mitte-Partei gefordert wird. Die Ärztegesellschaft macht die Öffentlichkeit darauf aufmerksam, dass die Versorgungssicherheit in der ambulanten Medizin und insbesondere bei der Grundversorgung gefährdet ist. Dies ist vor allem in den ländlichen Regionen der Fall. Sie fordert die Politik und die Ämter auf, gute und schlanke Rahmenbedingungen für die Arztpraxen und mögliche Nachfolger zu schaffen. Die kantonale Bevölkerung kann die ambulante medizinische Versorgung durch eine Ablehnung der Kostenbremse-Initiative stützen.